Park Schloss Greifenstein (Fränkische Schweiz)

Das Schloss Greifenstein ist seit 1691 im Eigentum der Grafen von Stauffenberg. Es liegt in der Fränkischen Schweiz und ist Ortsteil von Heiligenstadt in Oberfranken.

Der einst gepflegte Park ist heute größtenteils wieder zum Wald geworden, in dem noch einzelne Gestaltungselemente und Gebäude zu finden sind. Unter Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg wurde der Park zunächst nach barockem, französischem Muster angelegt. Zentrale Achsen dieser Anlage waren die ca. 500 m lange Lindenallee vom später errichteten Cerestempel zum Schlosseingang und die etwa 1000 Meter lange nördliche Hauptachse zwischen dem Parktor rechts vor dem Schlosseingang und dem ebenfalls erst später errichteten chinesischen Pavillon. Diese nördliche Hauptachse begann hinter dem nur zu optischen Zwecken errichteten Tor mit einer Rasentreppe, die bis ins 20. Jahrhundert erhalten blieb, heute aber nicht mehr zu erkennen ist. Die Zentren sollten einerseits das noch erhaltene barocke Gartenhaus, andererseits ein nie errichtetes Gebäude bilden. Ein zentrales Rondell, auf dem sich einst ein Springbrunnen befand, ist aufgefüllt, aber noch erkennbar.

Unter Philipp Adam Sigismund von Greifenstein wurde 1719 ein Lustgarten-Sommerhaus mitten im Park errichtet. Vermutlich stammen aus dieser Zeit auch der Cerestempel und der chinesische Pavillon, die die Endpunkte der früher schon angelegten Wege bildeten.

Während der Cerestempel gut erhalten ist, stürzte der etwas kleinere chinesische Pavillon in den 1960er Jahren, längst baufällig geworden, ein. Nach der Veröffentlichung des ersten Parkführers drangen Unbekannte in das Gelände ein und stahlen Teile der Ausstattung dieses Pavillons, woraufhin der Schlossherr die Reste entfernen ließ.

Vom chinesischen Pavillon führte eine von Schneebeerbüschen gesäumte Rasentreppe über mehrere Terrassen zur Gotischen Kapelle. Dieser Weg geriet nach dem Einsturz des Pavillons in Vergessenheit. Ein anderer Weg führt vom einstigen Pavillon zu einem Obelisken und von dort zum Cerestempel.

Der Obelisk wurde zu Ehren des Johann Franz Romanus Schenk von Stauffenberg im Jahr 1793 errichtet. Dieser ließ die Kastanienallee entlang der nördlichen Hauptachse pflanzen und begann mit der Umgestaltung des starr geordneten französischen zu einem englischen Landschaftsgarten. Im 19. Jahrhundert kamen romantische Dekorationselemente unter Franz Ludwig Philipp Schenk von Stauffenberg hinzu.

Im Gegensatz zur früheren Epoche wurden die Bäume in der Zeit des Johann Franz Romanus Schenk von Stauffenberg nicht mehr gewaltsam in Form gebracht und die starren Symmetrieachsen des Parks durch gewundene und serpentinenartige Wege ergänzt.

Unweit des Obelisken, der einst im Zentrum eines Rondells stand, beginnt ein Waldweg zur Gotischen Kapelle und zu einer Betsäule. An diesem Waldweg befindet sich der durch zwei mächtige Eichen gebildete Eingang zum Pferdefriedhof der Schlossherren. Die Gotische Kapelle, als Ruine gebaut, liegt im Wald verborgen. Bis in die 1960er Jahre wurde sie von Gemeindemitgliedern besucht und geschmückt, später wurde sie wohl mehrfach Opfer von Vandalen und Dieben. Sie besaß sieben große Glasfenster mit Gemälden aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und mehrere wertvolle Statuen, darunter eine spätgotische Madonna. Der Weg führt von der Gotischen Kapelle weiter durch einen Buchenwald bis zu einer Betsäule im gotischen Stil, die das Gegenstück zum Obelisken auf der Ostseite bildet. Wohl aus dem 19. Jahrhundert stammt der Bildstock des Streitberger Hans. Er erinnert an Hans Wilhelm von Streitberg, der am 15. August 1690 ohne Erben starb. Der 1810 erstmals erwähnte Bildstock wurde 1996 renoviert.

Nahe beim Schloss befand sich ein Gärtnerhaus mit umfangreicher Gärtnerei, die nur noch in Resten erhalten ist.

1806 starb der als hortulanus zelosissimus, als hochverdienter Gärtner, bezeichnete Simon Pölzel, der die Erweiterung des französischen Barockgartens zum englischen Landschaftsgarten bis hin zum englischen Eremitenhaus in die Tat umsetzte. Er wurde im Greifensteiner Schlosspark unweit des Bildstocks begraben. Das schmiedeeiserne Kreuz, das die erhöht liegende Grabstelle kennzeichnete, ist verschwunden. Am Weg zum Eremitenhaus befindet sich eine inzwischen auch von Kletterern genutzte Felspartie, auf deren Rückseite eine verwitterte Inschrift zu finden ist. Möglicherweise ehrte sie den Gärtner. Der Fels, der diese Inschrift trägt, gehörte als Ulrichstein zu einer mittelalterlichen Wehranlage und wurde von späteren Schlossherren als Sitz eines Femegerichts bezeichnet, da er einen höhlenartigen Durchgang aufweist. Vom einst in der Nähe gelegenen englischen Eremitenhaus, das eine Hängebrücke zwischen zwei Felsspitzen aufwies und von dem aus ein unterirdischer Gang zum Schloss führt, sind nur noch wenige Reste erhalten geblieben.


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