Schlosspark Kölzow

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Geschichte: Kölzow im Wandel der Zeit
Der Ursprung der Anlage liegt um das Jahr 1180. Vorfahren der Familie kamen im Gefolge von “Heinrich der Löwe“ aus Niedersachsen mit dem Auftrag, Bauern aus seinem Herr-schaftsbereich hier anzusiedeln. Zeugnis erster Ansiedlung sind die Reste einer Wehrturmanlage im sumpfigen Gelände des Parks. Bei Gefahr konnte man „türmen“.
Die Freskenmalerei in der Kirche ist eine zeitnahe Illustration aus dem Jahre 1233. Das Ereignis war auch der Ursprung der Helmzier unseres Wappens mit einer gekrönten Dame die einen Ring hält. Die Nachfahren des Bruders gleichen Namens hatten das gleiche Wappen, aber mit Strauß statt dem Ring. Der Zweig mit dem Strauss im Wappen ist im 18ten Jhdt. im Mannesstamm erloschen. Das Wappen mit dem Strauß ist noch auf einigen Epitaphen zu entdecken und ziert z.B. auch den Eingang vom „von der Lühe Haus“ in Güstrow am Ausgang vom Dom.
Zwei Brüder von der Lühe befreiten eine slawische Prinzessin aus einer brennenden Burg. Beide verfielen ihrer Schönheit.

„Dem Einen gab sie einen Strauß,
er ging allein betrübt nach Haus.
Dem anderen gab sie ein kleines Ding,
es war ihr eigener goldener Ring,
und ging mit ihm und ward sein Weib“.

Den Giebel unseres Hauses schmückt der Kopf dieser Dame. Er soll Symbol sein für glückliche Ehen, die hier geschlossen werden.

Die Kirche
Eine frühe Aufgabe der Vorfahren war der Bau der Kirche. Sie liegt, umgeben von uralten Eichen, auf einer kleinen Anhöhe gegenüber dem Schloss. Der romanische Teil der Kirche, der heutige Chorraum, wurde 1233 geweiht. Freskenmalereien aus der Bauzeit bieten ein einrucksvolles Bild von der Vorstellungswelt der Menschen jener Zeit.
Das erste Gutshaus lag in unmittelbarer Nähe des Wehrturms. 1768 ging Kölzow aus dem Besitz unserer Familie. Friedrich II („Der Große“) requirierte für den 7-jährigen Krieg alles was es auf der anderen Seite der Recknitz im benachbarten Mecklenburg gab und für den Krieg nützlich sein konnte. Seine Werber holten die in der Landwirtschaft tätigen Männer, sie nahmen die Pferde mit und alles, was Scheunen und Ställe boten. Bald nach dem Krieg kam 1768 das wirtschaftliche Aus für Ernst-Carl Diederich von der Lühe und seine Frau Louisa, geb. von Bülow. Auf Ölportraits sind sie wieder nach Kölzow zurückgekehrt.
Nach 1768 wechselten in schneller Folge 8 verschiedene Eigentümer, bis das Gut 1805 von der Familie von Prollius erworben wurde. Diese baute um 1825 das heutige Haus.
1925 kaufte Prinz Friedrich Sigismund von Preußen das Gut als Sommerresidenz und für sein Hobby, die Reiterei. Er behielt es bis 1945.
Nach 1945 diente das Haus als Unterkunft für Flüchtlinge und Aussiedler aus den Ostgebieten. Bis zu 17 Familien fanden hier eine Bleibe, außerdem der “KONSUM“, der Kindergarten und ein Gemeindesaal. Das Haus wurde veränderter Nutzung angepasst und mehrfach umgebaut.
Die Wende erlebten meine Frau und ich, Ute und Detlef v. der Lühe, in Asien. Beruflich waren wir auf vier Kontinenten zu Hause gewesen, aber nach der „Heimat“ gefragt war das immer „Mecklenburg!“ Mit dem Fall der Mauer war eine Rückkehr möglich. Wir übernahmen 1997, inspiriert von einer guten Diplomarbeit zweier Studenten für die Sanierung, das vor dem Verfall stehende Haus und den Park Kölzow. Die Landwirtschaft war mit der Bodenreform verloren gegangen. Das machte eine neue wirtschaftliche Nutzung erforderlich: Das „Schloss“ wurde Gästehaus. Außerdem wird es gerne für Hochzeiten, Familienfeste und Seminare genutzt. Im Frühjahr 2004 begrüßten wir nach der Sanierung unsere ersten Gäste. Mit kulturellen Veranstaltungen ergänzen wir die Nutzung der Anlage und erweitern damit gleichzeitig den Freundeskreis von Besuchern.
Im September 2009 erhielten wir vom Kultusminister, in Anerkennung der Verdienste um den Erhalt kulturellen Erbes, die Denkmalplakette des Landes.

Landhaus Schloss Kölzow
Am Park 5, 18334
Dettmannsdorf-Kölzow
Tel.: +49 38228-619-0
Fax: +49 38228-619-88
info@schloss-koelzow.de
www.schloss-koelzow.de

Das Paradies im Diesseits
Alter und artenreicher Baumbestand schmückt den großen denkmalgeschützten Landschaftspark. Uralte Bäume, Sträucher, kleine Teiche und große Rasenflächen ergänzen sich zu einer Landschaft, wie sie im Zeitalter der Romantik der Vorstellung vom Paradies entsprach. Das wollte man schon im Diesseits erleben. Die idealisierte Landschaft vermittelt Ruhe und Entspannung:
Der 8 ha große Park wurde 60 Jahre lang vernachlässigt. Die ursprüngliche Substanz der Vielfalt unterschiedlicher und zum Teil seltener Bäume blieb erhalten und damit das Erbe vergangener Generationen. Zwei Tage in Schloss und Park inspirierten eine Besucherin zu diesem Gedicht:

Wenn am Abend hinter Teichen
Schatten schon den Park verdunkeln,
wenn im Blätterdach der Eichen
letzte Sonnenlichter funkeln
und im Wucherkraut der Wiesen
helle Grillentöne klingen,

dann beginnt das große Singen
himmelhoher, alter Riesen.

Viele hundert Jahre Wissen
ist den weisen Bäumen eigen
das sie weit verkünden müssen
wenn die Menschenstimmen schweigen.

Rauschend trägt der Wind ihr Lied
in die Zeit, die kommt und flieht.
Ingeburg Baier

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