Fürst-Pückler-Park Branitz

Der Fürst-Pückler-Park Branitz ist ein von Fürst Hermann von Pückler-Muskau gestalteter Landschaftspark bei Branitz und die bedeutendste der Cottbuser Parkanlagen. Im Zentrum des zonierten Landschaftsgartens befindet sich Schloss Branitz, Alterssitz Fürst Pücklers. Das Wahrzeichen des Parks sind die beiden weltweit einmaligen Erdpyramiden, die Landpyramide sowie die Seepyramide, auch Tumulus genannt, welche Fürst Pückler als seine letzte Ruhestätte inszenierte.

Fürst Pückler ließ den Branitzer Park nach dem Vorbild Humphry Reptons als einen zonierten Landschaftsgarten anlegen. Dabei steigert sich die gestalterische wie auch die pflegerische Intensität der Anlage von außen nach innen, mit dem Schloss und dem Pleasureground im Zentrum der Anlage. Um das Schloss herum legte der Fürst einen mit Blumenbeeten, Plastiken und Ziergehölzen ausgestatteten Pleasureground an. Wie er in seinem Fachbuch „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“ schreibt, sollte dieser Pleasureground mit mehreren Sondergärten als Fortsetzung der Räume des Schlosses unter freiem Himmel gestaltet werden. Er war dem Fürsten, seiner Familie und seinen Gästen vorbehalten, während der anschließende Innenpark von Anfang an der Öffentlichkeit zugänglich war. Um den Pleasureground vom Innenpark zu trennen und auch zu ästhetischen Zwecken umgab den Pleasureground eine vielgestaltige Einfriedung. Diese ist heute nicht mehr vorhanden, soll aber wiederhergestellt werden.

Der sogenannte Innenpark stellt im Gegensatz zum reich ausgeschmückten Pleasureground eine „zusammengezogne idealisirte Natur“ dar. Pückler ließ dazu Seen und Kanäle ausheben und aus dem Aushub Hügel modellieren, sodass aus der ursprünglich flachen Ebene ein natürlich anmutendes, doch komplett künstlich geschaffenes Relief entstand. Der Innenpark erstreckt sich von der Parkschmiede und der Gutsökonomie im Osten, zum Branitzer Torhaus im Süden und dem Cottbuser Torhaus im Norden bis an die Kiekebuscher Straße bzw. Pyramidenstraße im Westen. Im westlichen Innenpark befindet sich die ab den 1850er Jahren angelegte Pyramidenebene. Hier ließ Fürst Pückler 1856 die Seepyramide, von ihm Tumulus genannt, als seine Grabstätte anlegen. Der Tumulus ist mit drei Arten Weinreben bepflanzt, welche sich im Herbst überwiegend leuchtend rot färben. Nach Fürst Pücklers Tod am 4. Februar 1871 wurden seine sterblichen Überreste gemäß seinem Wunsch mit Chemikalien übergossen und anschließend am 9. Februar 1871 in der Seepyramide beigesetzt. Etwas südlich davon befindet sich die 1860–1863 auf einem künstlichen Hügel errichtete und ursprünglich 12-stufige Landpyramide. Sie sollte ursprünglich als Grabstätte für Pücklers Frau Lucie von Pückler-Muskau dienen. Da Lucie aber bereits 1854 starb und sich auf dem alten Branitzer Dorffriedhof beisetzen ließ, wurde die Landpyramide nie zum Grab. Die sterblichen Überreste der Fürstin Lucie wurden 1884 unter Graf Heinrich Pückler in den Tumulus umgebettet.

Der Innenpark mit Pleasureground und Schloss umfasst eine Fläche von etwa 112 Hektar. Auch die umliegenden landwirtschaftlichen Flächen des Gutes Branitz bezog Fürst Pückler mit in sein Konzept ein. Diesen sogenannten Außenpark gestaltete er als „Ornamental Farm“, eine ausgeschmückte Landwirtschaft. Insgesamt umfasste die gestaltete Branitzer Parklandschaft ein Areal von ca. 622 Hektar. Heute ist ein Teil des Außenparks überformt bzw. umgenutzt, beispielsweise durch die Branitzer Siedlung, das Stadion der Freundschaft, den Eliaspark, den Spreeauenpark und den Tierpark Cottbus. Weitere Flächen werden bis heute land- und forstwirtschaftlich genutzt.


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