Der Volkspark Wuhlheide ist eine ehemalige Parkanlage in der Berliner Wuhlheide, einem Waldgebiet im Ortsteil Oberschöneweide.
Im Frühjahr 2007 eröffnete auf dem Gelände des ehemaligen Ernst-Thälmann-Stadions im Volkspark der Modellpark Berlin-Brandenburg. Eingebettet in einen Landschaftspark, der die Charakteristika der Region nachempfindet, können sich Besucher mehr als 60 – im Maßstab 1:25 originalgetreu gefertigte – Modelle bekannter Berliner und Brandenburger Sehenswürdigkeiten ansehen. Der Modellpark wird ständig um neue Miniaturen erweitert. Das Stadion wurde dafür teilweise abgerissen und der dort ansässige Sportverein musste umziehen.
Geschichte
Der Volkspark Wuhlheide entstand zwischen 1919 und 1932 nach Plänen des damaligen Treptower Gartendirektors Ernst Harrich. Mit der Errichtung des „Volks- und Waldparks Wuhlheide“ sollten über die Verbindung von Wald und Park die unterschiedlichsten Wünsche und Ansprüche an die Nutzung des städtischen Waldgebietes berücksichtigt werden. Das gartenbauliche Konzept sah landschaftlich geprägte Ruhezonen mit abwechslungsreichen Waldbildern für die stille Erholung ebenso vor wie Bereiche für die aktive Erholung. So wurden neben Sport- und Spielwiesen, Kinderspiel- und Sportplätzen auch ein Tanzplatz, ein Planschbecken, ein Rodelhang und ein Freibad (Licht- und Luftbad) errichtet. Gastronomische Einrichtungen, Gebäude und Terrassen aus Naturstein und Rosenspaliere machten den Park zum beliebten Treffpunkt für die Bewohner der nahegelegenen Ortsteile Oberschöneweide und Karlshorst. Mit der Verschmelzung von intensiv genutztem Park und naturnahem Wald wurde die im Rahmen der „Volksparkbewegung“ der 1920er Jahre entstandene Waldparkidee verwirklicht. Der Volkspark Wuhlheide war einer der drei größten Waldparks, die in dieser Zeit entstanden.
Mit dem Zweiten Weltkrieg begann der Verfall des Parks. Es wurde auf dem Gelände ein Barackenlager für Zwangsarbeiter errichtet. Der Bau von Flak-Stellungen, eines kleineren Luftschutzbunkers an der Straße An der Wuhlheide sowie die damit einhergehenden Kriegshandlungen führten zur Zerstörung vieler Parkbereiche und -gebäude. Nach 1945 wurden zudem große Bereiche des Parks – unter anderem ein Barackenlager – für ein Militärlager der sowjetischen Stadtkommandantur beschlagnahmt und später zu einem Kasernengelände für die sogenannte „Berlin-Brigade“ ausgebaut.
Nach dem Krieg wurden die verwüsteten Parkanlagen nicht wieder aufgebaut, die gärtnerischen Anlagen wurden nicht mehr gepflegt. Lediglich das Freibad wurde weiter genutzt und so verlor der westlich gelegene Teil der Wuhlheide seinen Parkcharakter und verwaldete. Die Ost-Berliner Verwaltung konzentrierte sich auf die östliche Seite der Wuhlheide und errichtete hier 1950 den nach dem Kommunistenführer Ernst Thälmann benannten Pionierpark Ernst Thälmann. Dieser wird bis heute als Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) für Kinder und Jugendliche genutzt.
Ende der 1990er Jahre begannen Planungen für eine schrittweise Rekonstruktion des Volksparks. Im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wurden Fundamente und Begrenzungen ehemaliger Anlagen freigelegt und ehemalige Wiesen und Spielplätze von Buschwerk befreit. Das Freibad wurde aufwendig im Stil der 1920er Jahre saniert und die ehemaligen Militärareale renaturiert. Der Volkspark Wuhlheide wird in der Berliner Landesdenkmalliste geführt.
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