Marienhain (Demmin)

Der Marienhain ist ein Park und ehemaliger Friedhof in der Hansestadt Demmin. Er hat seinen Namen von der Marienkirche, die sich hier bis zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts befand.

Geschichte
Die spätestens ab dem 14. Jahrhundert östlich der Demminer Stadtbefestigung bestehende Marienkirche war von einem Friedhof umgeben. Nach einer Kirchenvisitation 1626 ließ der Rat der Stadt einen „guten Teil der Feldsteinmauer durch die Stadtbauern aufziehen“. Zur Vergrößerung des Kirchhofs schenkte der Stadtrat „einen ziemlichen Platz aus der Freiheit“.

Während des Dreißigjährigen Krieges ließ der Befehlshaber der kaiserlichen Truppen in Demmin, Federigo Savelli, die Marienkirche abreißen und den Kirchhof teilweise in die Befestigungsanlagen einbeziehen. Bei weiteren Kriegen in Schwedisch-Pommern und Belagerungen Demmins im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Friedhofsmauer völlig zerstört.

Auf dem Friedhof, den ab 1795 wieder eine Mauer umgab, fanden von 1800 bis 1846 erneut Beerdigungen statt. Dann reichte der Platz, obwohl die Schulgärten mit einbezogen wurden, nicht mehr aus und es entstand an der Straße nach Anklam ein neuer Friedhof. Von den Grabstellen sind unter anderem das 1815 von Johann Gottfried Schadow entworfene Grabmal der Demminer Kaufmannsfamilie Lobeck sowie die Muhrbeck-Stele erhalten. Ketil Johann und Julius Gustav Lorenz Muhrbeck waren Ärzte, die sich im 18. Jahrhundert um die Bekämpfung der Cholera verdient machten.

Der 1797 als Grabkapelle errichtete achteckige Pavillon wird seit 1976 als Galerie genutzt. Die damals angepflanzten Italienischen Pappeln wurde 1898 niedergelegt. Im Jahr 2007 begann die im Vorjahr geplante Umgestaltung des Marienhains, nachdem ein Sturm zuvor zahlreiche Bäume beschädigt hatte. Der Baumbestand wurde weitgehend durch Neuanpflanzungen von Linden ersetzt. Die historische Außenansicht des Pavillons soll wiederhergestellt werden. Am 30. Juni 2008 übergab die Stadt die sanierte Parkanlage der Öffentlichkeit.


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