Kapellenberg Ergoldsbach

Der Kapellenberg (464 m) ist eine Erhebung im Osten des Marktes Ergoldsbach. Entstanden ist er vor 2 bis 5 Mio. Jahren als Teil des Tertiärhügellandes durch Ablagerung von Sand und Mergel während des Miozäns und Formung während des Pliozäns. Im Westen und Süden wird er durch das Zentrum von Ergoldsbach begrenzt, im Norden wird er durch ein neues Baugebiet eingefasst, während die Erhebung zum Osten hin langsam ausläuft. Eine besondere Rolle kommt dem Kapellenberg durch die vielfältigen geschichtlichen und aktuellen Nutzungen zu.

Der Kapellenberg ist überwiegend mit Laubwald bepflanzt, wobei vor allem der westliche Teil von alten Ahorn-, Kastanien- und Buchenbeständen geprägt ist. Dieser Teil des Bergs ist parkartig angelegt, während der östliche Teil als Nadelwald forstwirtschaftlich betrieben wird.

Der Kapellenberg dient als Parkanlage für die Bewohner des Marktes Ergoldsbach. Drei Zugänge und eine Vielzahl von Wegen erschließen den Berg. Parkbänke, Aussichtspunkte sowie eine Reihe von Denkmälern (darunter zum Ergoldsbacher Heimatlied von Josef Kropf und verstorbener Verdienstträger des Marktes) sind vorzufinden. Im Norden findet sich eine Festwiese auf der jährlich ein orientalischer Wintermarkt stattfindet. In den Park integriert befindet sich eine Wallburg, eine Kapelle, ein Kreuzweg sowie ein Waldkindergarten.

Am westlichen Ende des Hügelkamms befindet sich eine frühmittelalterliche Wallburg, die sog. alte Schanze. Vorhanden sind Wall- und Grabenreste der doppelten Umwallung, die einen Hof von knapp 5000 m² Fläche auf drei Seiten einfrieden. Zum Ortszentrum hin machte das steile Gefälle der Erhebung eine Einfriedung nicht erforderlich. Möglicherweise war diese Seite jedoch mit Palisadenwerk gesichert. Die eingefasste Fläche ist unbepflanzt als Wiese erhalten. 1891 stellte der königliche Generalmajor Carl Popp bei einer Vermessung der Anlage fest, dass der Aussengraben eine Tiefe von 13 m und 2,5 m Breite besaß. Außerdem betrug „(d)er Abstand der meist bis 2m breiten Kronen beider Wälle unter sich (…) bis zu 22 m und die Tiefe des zwischenliegenden, etwas breitsohligen Grabens oder Communikations-Raumes ca. 4 m. Die alte Verschanzung bei Ergoldsbach besteht lediglich aus Erdwällen und Gräben, deren Verzug an die Kontur des Geländes angeschmiegt ist und deren Profile, wenn auch schon etwas verschleift, immer noch stärkere Ausmaße besitzen, als für eine einfache Feldverschanzung nötig gewesen wären. Der hohe Aufzug der Wälle, die Tiefe der Gräben, der Doppelwall und das Nichtvorhandensein von Gebäudespuren im Inneren des Werkes deuten an, dass wir eine nur provisorischen Wert beanspruchende Wehranlage aus älterer Zeit, eine Wallburg vor uns haben.“


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